Meryem Natalie Akdenizli - Pianistin

 

 

     




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Mallorca Zeitung 21. November 2013
Rezension Erzählkonzert Mallorca
Mehr als „nur“ Musik

Klassik mit Erklär- und Erzähleinlagen: Die Stuttgarterin Meryem Akdenizli gibt ein Konzert in der Kulturfinca Son Baulò



Sich lediglich hinsetzen, Klavier spielen, irgendwann wieder aufstehen und den Applaus des Publikums abwarten, das reicht Meryem Akdenizli nicht aus. Die türkisch-stämmige deutsche Pianistin unterhält die Besucher ihrer Konzerte auch gern mit Erzähleinlagen und Anekdoten über die Komponisten, deren Werke sie gerade spielt.

„Dadurch gelingt es, dass sich die Zuhörer besser in die Musik einfinden und diese mehr genießen können“, so die momentan in München lebende Stuttgarterin. „Der Zauber der Stücke kann so besser vermittelt werden.“ Auch der geniale Musical-Komponist Leonard Bernstein habe das in den 50ern so gehalten.

Ein solches Gesprächskonzert findet am Sonntag (24.11.) in der Kulturnca Son Baulò statt. Dort bietet die 33-Jährige einen bunten Strauß aus Werken von Johann Sebastian Bach über Franz Schubert bis Maurice Ravel dar. „Es ist immer besser, erst ein bisschen zu erklären, was etwa eine Fuge ist und sie dann zu spielen“, sagt sie.

Meryem Akdenizli selbst weiß schon seit dem zarten Kindesalter, was eine Fuge ist. Bereits mit sieben Jahren wurde sie an die Kunst des Piano-Spielens herangeführt. Und nach der Schule lebte die Schöne einfach weiter ihren Traum: In diversen Hochschulen für Musik und auch bei Privatlehrern unter anderem in Paris vervollkommnete sie ihr Können, ihre Lehrer förderten sie ob ihres herausragenden Talents leidenschaftlich.

Pianistin Meryem Natalie Akdenizli
Spielt in Lloret Bach, Schubert und Ravel: Meryem Akdenizli. FOTO: PRIVAT

Parallel zu ihrer Ausbildung debütierte sie mit 15 Jahren mit dem zweiten Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven in der Liederhalle ihrer Heimatstadt. Die inzwischen mehrfach preisgekrönte Pianistin machte mehrere Abschlüsse, darunter an der Musik-Hochschule in Freiburg, und gibt 40 bis 50 Konzerte pro Jahr. Dass bereits eine CD von ihr veröffentlicht wurde, ist angesichts dessen keine Überraschung. Weil es Meryem Akdenizli ärgert, dass viele Kids klassische Musik langweilig oder zu ernst finden, zieht sie mittlerweile auch durch Schulen, um zu zeigen, dass diese Vorurteile nicht stimmen.

Künstlerisch talentiert ist die Pianistin übrigens auch auf anderen Feldern: Da sie gern und viel liest – ihre Mutter ist Bibliothekarin – wollte sie auch mal selbst ein Buch schreiben. Und so entstand „eher nebenher“, wie sie sagt, und mit Hilfe einer Freundin „Letterland – Die Diamantenquelle“. Das Werk richtet sich an Mädchen ab zehn Jahre.

Die Konzertstation Mallorca ist für Meryem Akdenizli nicht neu. „Wie so viele Deutsche war ich schon mehrfach hier.“ Die Kartause, wo der Komponist Frédéric Chopin einen Winter verbrachte, schaute sie sich denn auch besonders interessiert an.

Kulturfinca Son Baulo in Lloret de Vistalegre. 24.11., 17 Uhr, 16 Euro. Reservierungen: 971-524 206


Quelle: Mallorca Zeitung – Nr. 707 – 21. November 2013 | Pdf | Autor: Ingo Thor

Nordhannoversche Zeitung Oktober 2013
Rezension Erzählkonzert in Isernhagen

Erzählungen machen klassische Musik begreifbar


Brillante und sympathische Natalie Akdenizli begibt sich mit ihren Zuhörern auf eine musikalische Weltreise

VON JÜRGEN ZIMMER

ISERNHAGEN K.B. Ungewohnt, aber „ganz toll“ fanden Irene und Bernd Brehme, die einst aus dem schönen Dresden ins genauso schöne Mellendorf gezogen waren, das Gesprächskonzert von Meryem Natalie Akdenizli. Und- um es vorweg zu nehmen- am Applaus gemessen, empfanden die anderen gut 60 Besucher am Sonntagnachmittag im Isernhagenhof ebenso.

Denn wer wollte nicht schon immer wissen, dass Franz Liszt, der Popstar der Romantik, seinen kreischenden weiblichen Fans Locken seines Hundes als die eigenen ausgab, um sein Haupthaar zu schonen? Aber nicht nur Anekdötchen gab Akdenizli zum Besten, ihr geht es um mehr. Die Gesprächskonzerte sollen die klassische Musik möglichst für alle er- und begreifbar machen. In großen und kleinen Konzertsälen allerorts und, was ihr besonders am Herzen liegt, auch an Schulen bringt sie auf diese Weise Bach, Beethoven, List & Co. Jung und Alt nahe.

Die Idee zu diesen Konzerten entstand aus eigener Erfahrung: „ Je mehr ich über den Komponisten und besonders über die Entstehung eines Stückes weiß, umso besser kann ich mitempfinden“, sagte die gebürtige Stuttgarterin. Und da sie gern erzählen mag, hat Akdenizli bereits ein Kinderbuch geschrieben.

Akdenizli gehört zu den vielbeschäftigten in Europa. Die hochdekorierte Preisträgerin vieler Wettbewerbe lebt ihre Musik. Es ist fast ein sinnliches Erlebnis, ihre seidenweichen Übergänge zwischen kraftvoll, lebhaften und einfühlsam, zarten Passagen hörend zu sehen. Mit dem barocken Johann Sebastian Bach beginnend, machte sie mit dem Publikum eine Zeitreise über Beethoven Maurice Ravel bis zu Liszt, dem vielleicht größten Pianisten, den es je gegeben hat.

Mit Akdenizli konnte die Reihe „Weltklassik am Klavier“ mit einer international erfolgreichen Pianistin und Musikpädagogin glänzen- mit einer echten Perle.



Quelle: Nordhannoversche Zeitung Oktober 2013
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Badische Zeitung 20. Juni 2013
Rezension Klavierkonzert Freiburg

Kritik in Kürze

Das Orchester der Musikhochschule baut Spannung auf und hält sie. Beim rastlosen Hauptthema von Beethovens "Coriolan"-Ouvertüre sowieso, aber auch beim lyrischen Gedanken, da brodelt es gewaltig. Die Hörner steigen in Hochform ein, tönen weich und sauber; das wird an diesem Abend auch so bleiben im sehr gut besuchten Konzertsaal der Hochschule.

Spannkraft auch bei der Ouvertüre zum "Don Giovanni". Dirigent Gerhard Markson legt die Agogik breit an, der Klang ist schlank. Das Bedrohliche der Komtur-Musik färbt hier deutlich ab auf den Buffo-Charme aus der Sphäre des Don.

Mozarts Konzerte als instrumentales Theater – davon ist beim Klavierkonzert in Es-Dur KV 482 nichts zu spüren. Der Solist Tianran Zhang, Jahrgang 1985, lyrisiert alles. Es fehlt an Esprit. Dabei könnte sich Zhang den Mut zur Dramatik und zu stärkerem Ausdruck durchaus erlauben mit seinem geschliffenen Spiel. Im zweiten Satz ist der Lyriker besser aufgehoben; die langsame Episode des dritten Satzes gefällt mit geschmackvoller Idyllik.

Einen anderen Zugang legt Meryem Natalie Akdenizli bei Beethovens zweitem Klavierkonzert an den Tag. Ihr Spiel ist widerständig und doch im Fluss, sie setzt Akzente und fackelt raketengleiche Läufe ab. Mit Formgefühl gestaltet sie das Adagio. Das Orchester blüht auf, besonders das Holz. Kopfüber stürzt sich die Pianistin ins Rondo, hinein ins Vergnügen. Mitreißend, wie sie die Phrasenschlüsse abtönt, mit Witz artikuliert.

Quelle: Badische Zeitung 20. Juni 2013

April 2013
 Rezension Konzert Seelandhallen Otterndorf

Pianistin mit sehr viel Persönlichkeit


Beim „2. Kaffe, Kuchen und Klavier“ –Konzert begeisterte Meryem Natalie Akdenizli


VON ILSE CORDES

OTTERNDORF. Wer annimmt hinter dem eher lockeren Motto würde sich auch ein lockeres, leichtgewichtiges Programm verbergen, der sieht sich alsbald getäuscht. Auch das "2. Kaffee, Kuchen und Klavier"- Nachmittagskonzert in Otterndorfs Seelandhallen bot seinem Publikum anspruchsvolle Klaviermusik von einer bemerkenswerten jungen Pianistin.

Meryem Natalie Akdenizli ist gewissermaßen ein doppeltes Talent gegeben. Als Interpretin verfügt sie über geradezu außergewöhnliches Gestaltungspotential. Und als diejenige, die ihren Zuhörern in die Musik ihres Konzertprogramms einführt, über den genau richtigen Ton und das richtige Maß. Das ist nicht selbstverständlich auf diesem seit einiger Zeit wieder verstärkt nachgefragten Sektor. Meryem Natalie Akdenizlis "Erzählkonzerte" haben eine ganz eigene Note. Dass sie ihr Publikum fesseln war vergangenen Sonntagnachmittag sehr wohl zu spüren.

 Die Stadt Otterndorf als Veranstalter, für die Bürgermeister Claus Johannen die Zuhörer begrüßte, darf sich Angesicht dieser vom Musikbeirat getroffenen Auswahl durchaus glücklich schätzen, Mit Ludwig van Beethovens später E- Dur- Sonate Nr. 30 op.109, Maurice Ravels "Jux d'eau" und vor allem mit Franz Liszts "Dies Ire"- Paraphrase hatte sich die inzwischen auf nationale wie internationale Podien beheimatete Pianistin wahrlich keine leichte Kost ausgesucht. Mit Bedacht und Geschick hatte sie zudem das ausgewählt, was in der ganz und gar nicht akademischen, knappen Einführung das Ohr des Hörers auf das Wesentliche in dieser Musik lenken sollte.

Wenn dabei auch manchmal Anekdotisches wie die bei Lisztschen Klaviervirtuosen- Auftritten in Ohnmacht fallende Damen nicht fehlte, tat das der Sache keinen Abbruch im Gegenteil. Die Formenvielfalt und die jeweils ganz unterschiedlichen Ausdrucksmittel waren es vor allem, die die junge Pianistin mit ihrem Spiel ins Zentrum des Konzert- Erlebnisses rückte.

Pianistin Meryem Natalie Akdenizli

Begeisterte ihr Publikum in den Seelandhallen mit ihrem Klavierspiel: Meryem Natalie Akdenizli

Und dafür waren Beethovens variationsreiche Fantasie- Sonate, Ravels alle klaviertechnischen Neuerungen seines Stils beinhaltende "Jeux d'eau" und Franz Liszts expressiv- virtuose Totentanz-Paraphrase über "Dies Ire" gleichermaßen geeignet. Nicht zu vergessen natürlich auch die unmittelbar vor der Pause gespielte Chopin- Mazurka (a-Moll op.17 Nr.4). Meryem Natalie Akdenizlis Nachmittagskonzert- Programm war- insbesondere was Ravel und Liszt angeht- eines von höchsten pianistischen
Schwierigkeitsgraden.

Furios-brillante Pianistik

Bei Maurice Ravel gelang der jungen Pianistin Empfindsamkeit des Ausdrucks und Sensibilität des Farbenreichtums, was bei dem Flügel in den Seelandhallen gar nicht so einfach war. Bei Franz Liszt war es Expressivität und furios- brillante Pianistik, wechselnd mit sehr verhaltenen Passagen, die das Publikum fesselten.

Selbst der größte Pianist seiner Zeit ("aller Zeiten", wie Akdenizli anmerkte) hat er dieses erdrückende Erbe all jenen hinterlassen, die seine Klaviermusik spielen. Und die junge Pianistin erwies dem Meister mit ihrer Interpretation in der Tat alle Ehre.

Quelle: Zeiting Ottendorf April 2013 | Pdf | Autorin: ILSE CORDES


Cannstatter Zeitung 22. Februar 2013
Rezension Schulprojekt Rhapsody in School - Berger Schule und GWRS Ostheim

Erfolgreiches Rhapsody in School- Projekt

Stuttgart-Ost: Am Mittwoch fand ein Rhapsody- in School Projekt mit der jungen, aber schon weltweit erfolgreichen Pianistin Meryem Natalie Akdenizli im im Rahmen des bundesweiten, vom Pianisten Lars Vogt gegründeten Projekts Rhapsody in School statt. 46 Schüler der Berger Schule in Stuttgart- Ost und der Werkrealschule Ostheim haben gemeinsam nicht nur kurze Stücke aus ihrem Repertoire gehört und auch auf vorbereitete Fragen zu ihrem Instrument, zu ihrer Musik und zu ihrem Leben als Künstlerin Antworten erhalten. Es hat allen viel Spaß gemacht.

Das Schülerkonzert fand im Musiksaal der Grundschule Ostheim statt. Dank der Unterstützung durch die GVL, Dr. Arend Oetker und der Spenden der Schulen können Künstler über das Projekt Rhapsody in School an Schulen vermittelt werden (von Julia Fischer über Sabine Meyer bis Tabea Zimmermann, um nur einige zu nennen). Sie arbeiten ehrenamtlich und versuchen, durch ihre Schulbesuche, Kinder und Jugendliche für klassische Musik zu begeistern und sie zu motivieren, auch einmal ein Instrument zu erlernen oder klassische Konzerte zu besuchen.

Das Projekt wurde im September 2005 gegründet nach einer Idee und aufgrund einer Initiative des Pianisten Lars Vogt, der  erkannt hat, dass in Schulen der emotionale Erstkontakt mit Musik hergestellt werden muss. Weitere Infos im Internet unter www.rhapsody-inschool.de

Schulprojekt Pianistin Akdenizli beim Schulkonzert

Die Pianistin Meryem Natalie Akdenizli war diese Woche zu Gast in der Grundschule Ostheim und gab Einblick in ihre Arbeit .       Foto: Marszalek

Quelle: Cannstatter Zeitung 22. Februar 2013 | Pdf |


Stuttgarter Wochenblatt 27.Februar 2013
Rezension Schulprojekt Rhapsody in School - Stuttgart-Ost

Klassik im Klassenzimmer
Junge Pianistin besucht Grundschule Ostheim


Schulkonzert Klassik im Klassenzimmer Stuttgart Pianistin Akdenizli

Meryem Natalie Akdenizli mit Schülern aus der Berger Schule und der Werkrealschule Ostheim. Foto: kyp


 
Am Mittwoch, den 20.02. ermöglichte die junge, aber schon erfolgreiche Pianistin Meryem Natalie Akdenizli im Rahmen des bundesweiten Projekts „Rhapsody in School“ den Schülerinnen und Schüler der Berger Schule und der Werkrealschule Ostheim einen Einblick in die Welt der klassischen Musik
 

NINA KYPKE

S- OST: Wie an jedem Schultag ist das Klassenzimmer nach der großen Pause mit den Schülern besetzt, doch heute steht nicht wie üblich der Lehrer vor ihnen, sondern die junge Pianistin Meryem Natalie Akdenizli. Hinter ihr ein schwarzer Flügel.

„War jemand von euch schon einmal in einem klassischen Konzert?“ fragt die aus Stuttgart stammende Pianistin die Sechstklässler der Grundschule Ostheim. Nur vereinzelte Hände gehen nach oben. Meryem hat sich auf die klassischen Töne spezialisiert. Charmant und fesselnd nimmt sie ihre kleinen Zuhörer mit auf eine  Zeitreise durch die verschiedenen Musikepochen.

Dabei spielt die Trägerin zahlreicher Preise einzelne Stücke aus ihrem Repertoire und erklärt jeweils die musikalischen Hintergründe dazu. Bachs „Toccata“ aus der Epoche des Barock bildet den Anfang. Gefühlvoll und voller Leidenschaft interpretiert die junge Künstlerin das Stück. Notenblätter sind weit und breit nicht zu sehen.

Durch die Klassik führt Natalie mit einem Musikwerk von Beethoven. „ Sonate 109“. Alles andere als romantisch klingend, aber aus der Epoche der Romantik, präsentiert die Pianistin den mystisch klingenden „Totentanz“ von Franz Liszt. „ Zu seiner Zeit war Liszt so bekannt wie 50 Cent oder Lady Gaga heute“ lächelt Meryem verschmitzt.

„Die Frauen fielen Reihenweise in Ohnmacht bei seinen Auftritten“. Mit einem Stück des zeitgenössischen Komponisten Janez Maticic aus der Moderne spannt Meryem einen Bogen zwischen vergangener und heutiger Klassik. Ihre musikalischen Klangerlebnisse debütierte sie bereits im Alter von 15 Jahren in der Liederhalle Stuttgart mit Beethovens 2. Klavierkonzert und gibt heute jährlich weltweit über vierzig Konzerte. Ihre Absicht besteht darin, klassische Musik Jung und Alt näher zu bringen.

Neben Auftritten in Konzertsälen, besucht sie auch Schulen wie beispielweise beim bundesweiten, vom Pianisten Lars Vogt gegründeten Projekt „Rhapsody at school“.
 

Quelle: Stuttgarter Wochenblatt 27.Februar 2013 | Pdf | Autor: Nina Kypke




Stuttgarter Zeitung 23. Februar 2013
Rezension Schulprojekt Rhapsody in School - Stuttgart-Ost

Twilight kennt jeder, aber Debussy?


Pianistin Meryem Natalie Akdenizil beim Erzählkonzert in einer Stuttgarter Schule

Gans nah dran: Ostheimer Schüler und die Pianistin Meryem Akdenizli.Foto: Jürgen Brand


S-Ost - Ja klar, die romantische Vampir-Serie Twilight kennen sie fast alle, die Schüler der Berger Schule und der Werkrealschule Ostheim, was für eine Frage! Aber Debussy? Wer soll das denn sein? Da zucken die etwa 40 Mädchen und Jungen im Musiksaal der Grundschule Ostheim doch etwas ratlos mit den Achseln. Dabei kennen die meisten von ihnen ein Stück des französischen Komponisten, der von 1862 bis 1918 gelebt hat, sie wissen es nur nicht: „Clair de Lune“ ist sozusagen der Soundtrack der beliebten Blutsauger-Saga. Seit Mittwoch wissen die Schüler es.

Nahe gebracht hat ihnen dies die Konzertpianistin Meryem Natalie Akdenizli in einer besonderen Musikstunde, die der Lehrer Frank Marszalek von der Berger Schule mit Hilfe des Projekts Rhapsody in School (siehe Infokasten) organisiert hatte. Akdenizli nahm die Kinder mit auf eine Zeitreise durch 300 Jahre klassische Musik, erklärte Kompositionen und Komponisten, zeigte die Bestandteile eines Flügels und gab ein exklusives Konzert.

„Wer von euch war denn schon einmal in einem klassischen Konzert?“, fragt Akdenizli ganz am Anfang. Vier der Schüler hoben die Hand. Die anderen erlebten eine Premiere. „Ich mache heute ein richtiges klassisches Konzert wie in der Liederhalle“, sagt die Pianistin, die sich auch international schon einen Namen gemacht und selbst das Konzept für Gesprächskonzerte mit dem Titel „In 80 Minuten durch die Musikepochen“ erarbeitet hat. In der Schule schafft sie es auch schneller.

„Die Stuttgarter halten halt zusammen“

Meryem Akdenizli hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater und kommt aus Stuttgart. Als sie sieben Jahre alt war, bekam sie den ersten Klavierunterricht, auf richtigen Konzertflügeln durfte sie damals im Untergeschoss von Piano Fischer in der Theodor-Heuss-Straße üben. Mit 15 hatte sie ihren ersten Auftritt in der Liederhalle, heute gibt sie jedes Jahr mehr als 40 Konzerte in der ganzen Welt. Sie studierte in Trossingen und in Hannover, inzwischen lebt sie in München. Auch in der bayerischen Hauptstadt wird sie vom Unternehmen Piano Fischer unterstützt, das dort eine Niederlassung hat. Akdenizli: „Die Stuttgarter halten halt zusammen.“

Ihrem ausnahmsweise mal ganz stillen Publikum im Ostheimer Musiksaal erzählt sie, dass es auch einem Beethoven nicht anders ging, als dem einen oder anderen bei seinen Hausaufgaben: Er kam ab und zu einfach nicht weiter mit seiner Komponiererei, manchmal blieb er drei Wochen lang an drei Noten hängen. Auch den „Superstar seiner Zeit“, Franz Liszt, stellt sie den Schülern mit seinem „Totentanz“ vor. „Bei seinen Konzerten sind die Damen reihenweise in Ohnmacht gefallen“, erzählt die Künstlerin. „Nach dem Konzert haben manche vor Begeisterung ihren Schmuck auf die Bühne geworfen.“ Als sie zum Abschluss bei einem Werk des zeitgenössischen Komponisten Janez Maticic (Toccata-Fantasia) den Flügel mit Fäusten und Unterarmen virtuos bearbeitet, ist ihr auch die – wenn auch schmucklose – Begeisterung der Schüler sicher.

Rhapsody in School

Idee:
Die Idee für das Projekt Rhapsody in School hatte der Pianist Lars Vogt. Zusammen mit einigen Musiker-Kollegen wollte er Schülern an allgemeinbildenden Schulen klassische Musik näher bringen. Das Projekt wurde am 14. September 2005 mit einem Auftritt von Vogt in der Anna-Freud-Schule in Köln gegründet. Inzwischen engagieren sich viele zum Teil auch namhafte Musikerinnen und Musiker aus dem Bereich der klassischen Musik ehrenamtlich für das Projekt.

Konzept:

Musiker, die in einer Stadt ein Konzert geben, können für Gesprächskonzerte oder Proben in Schulen engagiert werden. Besucht werden Schulen in Deutschland, in Wien und deutsche Schulen im Ausland.

Kontakt:
Informationen über das Projekt, die Künstler, die Termine und die Kontaktdaten der Ansprechpartner sind im Internet unter www.rhapsody-in-school.de zu finden.



Quelle: Stuttgarter Zeitung 23. Feb. 2013 | Pdf | Link | Autor: Jürgen Brand



Wochenanzeiger München 27. Dezember 2012
Rezension Schulprojekt Rhapsody in School München 

Drachen fliegen durch die Luft

Meryem Natalie Akdenizli erzählt mit Musik Geschichten


Plötzlich platzt ein Luftballon, ein Drache fliegt fauchend durch die Luft, ein Mädchen verläuft sich im tiefen, tiefen Wald: Viele Bilder entstehen in den Köpfen der Plinganserschüler beim Hören von Beethovens Waldsteinsonate. Die Zweitklässler erlebten vor Weihnachten ein ganz besonderes Konzert im Unterricht: Die Pianistin Meryem Natalie Akdenizli besuchte die kleinen Sendlinger, um ihnen klassische Musik nahezubringen. Das heißt bei der preisgekrönten Musikerin vor allem: charmant Geschichten erzählen.


Pianistin Meryem Natalie Akdenizli in einer Münchner Schule
Meryem Natalie Akdenizli in der Plinganserschule. (Foto: job)


Wie ein Vampirfilm

"Ich will euch zeigen, wie spannend diese Musik ist", erzählt Akdenizli den Schülern, ehe sie sich ans Klavier setzt, um die Waldsteinsonate selbst zu spielen: "Dieses Stück klingt unheimlich spannend, als würde gleich etwas Unglaubliches passieren!" Die Grundschüler finden das "coool" - denn Beethovens Stück klingt für sie wie aus einem Vampirfilm. Das Musik Gefühle transportieren kann, muss ihnen ohnehin keiner mehr erklären: "Manchmal muss ich weinen, wenn ich im Radio traurige klassische Musik höre", erzählt ein Mädchen.
"Ein Stück spielen ist wie eine Geschichte erzählen", meint Meryem Natalie Akdenizli. Sie spielte den Kindern im Klassenzimmer nicht nur einige Stücke aus verschiedenen Epochen vor und erklärte ihnen, wie die Menschen in jenen Zeiten lebten, sondern zeigte ihnen auch, wie ein Klavier innen aussieht, wie die Töne dort erzeugt werden und warum ein Klavier Pedale hat. Die Kinder hörten ihr begeistert zu. Viele von ihnen spielen selbst ein Instrument, Flöte, Geige oder Klavier zum Beispiel. Aber eine echte Pianistin hautnah erleben zu können und ihr vielleicht sogar ein Stück vorspielen zu dürfen, ist etwas besonders Tolles.


Pianistin Meryem Natalie Akdenizli beim Schulkonzert        Pianistin Meryem Natalie Akdenizli beim Konzert in einer Schule in München


Schaurig schön

Auch die klassische Musik kannte ihre Superstars wie etwa Franz Liszt, der bei seinen Konzerten reihenweise Damen in Ohnmacht fallen lassen konnte. "Er war der beste Klavierspieler aller Zeiten", erzählt Akdenizli den Schülern, "er war so berühmt wie heute Pink oder Lady Gaga!" Liszts "Totentanz" ist ihr Lieblingsstück: "Es ist gruselig, aber man muss es auch nicht so ernst nehmen", meint sie und spielt es vor. Die Kinder gruseln sich gerne mit, stellen sich tanzende Skelette vor und sind begeistert: Michael Jackson hätte es mit Thriller auch nicht besser machen können!


Rhapsody in School

Mit ihren Schulprojekten gelingt es Meryem Natalie Akdenizli, Schüler für klassische Musik und das Klavierspiel zu begeistern. Sie hat dafür das Schul-Gesprächskonzert "In 80 Minuten durch die Musikepochen" konzipiert. Seit zwei Jahren organisiert Akdenizli gemeinsam mit Schülern und Lehrern solche Gesprächskonzerte an Schulen. Die Schüler erleben, wie viel Spaß klassische Musik machen kann und dass Klavierspielen nichts Unerreichbares ist. Im Rahmen des renommierten Schulprojektes 'Rhapsody in School' besucht Meryem Natalie Akdenizli vor ihren Konzerten gene Schulen am jeweiligen Auftrittsort. Rhapsody in School wurde 2005 - nach einer Idee des Pianisten Lars Vogt gegründet, der meinte, „dass in den Schulen der emotionale Erstkontakt mit Musik hergestellt werden muss, da dies von Familien und der Praxis der Hausmusik immer weniger erwartet werden kann. In einer idealen Welt gäbe es eine Verbindung zwischen Musik und allgemein bildenden Schulen, und jeder Schüler würde in seinem Leben einmal ein Instrument erlernen.“


Meryem Natalie Akdenizli

Die aus Stuttgart stammende Pianistin Meryem Natalie Akdenizli erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von sieben Jahren und wurde 1994 Stipendiatin der studienvorbereitenden Begabtenklasse der Stuttgarter Musikschule. Bereits im Alter von 15 Jahren debütierte sie in der Liederhalle Stuttgart mit Beethovens 2. Klavierkonzert, gab dort kurze Zeit später ihren ersten Klavierabend und gibt heute jährlich weltweit über 40 Konzerte.
Akdenizli ist Trägerin zahlreicher Preise nationaler und internationaler Wettbewerbe und Auszeichnungen u.a. beim internationalen Wettbewerb IBLA, Italien.  Im deutschen sowie im türkischen Rundfunk wurden sowohl ihre Studio- als auch ihre Liveaufnahmen ausgestrahlt: Werke von Debussy, Ravel, Beethoven, Mozart, Bach, Chopin, Liszt wurden im SDR, SWR und MDR gesendet. Im Fernsehen war sie ebenfalls international live zu erleben.



Quelle: Sendlinger Anzeiger 27. Dez. 2012